2 Wegweiser der praktischen Fütterung
2.1 Leistungsstadien der Legehennen (Ingrid Halle)
2.1 Leistungsstadien der Legehenne
Die Aufzucht der Junghennen ist mit 17 bis 18 Wochen beendet und die Tiere werden dann in die Produktionsställe umgesetzt. Um eine schnelle und optimale Eingewöhnung der Junghennen zu gewährleisten, sollte die Haltungsform im Aufzuchtstall dem der späteren Produktion ähneln.
Je nach der Aufzuchtintensität der Junghennen und der damit verbundenen Lebendmasse am Ende dieses Abschnittes beginnt die Legephase der Hennen in der 20. bis 22. Lebenswoche, erreicht die Legespitze mit teilweise über 90 % Legeleistung in der 24./25. Lebenswoche und sinkt dann bis zum Ende der Legeperiode (12. bis 14. Legemonat) auf 70 – 80 % ab.
Parallel zum Anstieg in der Legeleistung der Hennen steigen die tägliche Futteraufnahme von etwa 95 - 100 g auf 115 - 125 g (Legebeginn bis 12/14. Legemonat) und das Gewicht der gelegten Eier von etwa 50 g zum Legebeginn auf 65 – 70 g am Ende der Legeperiode (Abb. 5.2.2).
Zum Zeitpunkt des Legebeginns ist das Wachstum der Hennen noch nicht abgeschlossen, so dass die Tiere bis hauptsächlich etwa der 32. Lebenswoche noch an Lebendmasse zunehmen. Zumeist werden die Legehennen nur über eine Legeperiode von 12 – 14 Legemonaten genutzt und dann durch eine neue Herde im Produktionsstall ersetzt.
Abb. 2.1 Entwichlung der Leistungsmerkmale von braunlegenden Hennen
(Haltungsprogramm, Lohmann Braun, 2005)
Um einen objektiven Vergleich der Leistungen der Hennen der verschiedenen Herkünfte zu erhalten, werden diese in regelmäßigen Abständen unter gleichen Bedingungen geprüft und die Ergebnisse veröffentlicht.
So wurde während der Legeleistungsprüfung im Landwirtschaftszentrum Haus Düsse - 2002/04 (Käfighaltung) als Mittelwert für weiße und braune Legehennen ein Alter von 150 Tagen als Zeitpunkt der Legereife (50 % Legeleistung) ermittelt (Tab. 5.2.1). Während des Prüfzeitraumes von 13 Legemonaten nahmen die weißlegenden Hennen im Mittel 111 g und die braunlegenden Hennen 116 g Futter pro Tag auf. Die Futteraufnahme spiegelte sich in der Lebendmasse von 1847 g für weißlegende Hennen bzw. 2204 g für braunlegende Henne am Ende der Legeperiode wieder. Jede der Hennen legte in 364 Tagen 325 Eier (89 % Legeleistung) mit einem mittleren Gewicht von 65,5 g. Für die Produktion von 1 kg Eimasse verzehrten die Hennen 1,95 kg Futter.
Da die konventionelle Käfighaltung 2008 bzw. in besonderen Fällen 2009 auslaufen wird und durch die Haltung in Kleinvolieren, in Bodenhaltung oder Auslaufhaltung ersetzt wird, sind die Ergebnisse des Bayerischen Herkunftsvergleiches (2003/2004, Geflügeljahrbuch 2007) der braunlegenden Hennen in Bodenhaltung von Interesse (Tab. 2.2).
Im Mittel der 13 Legemonate legte jede Durchschnittshenne 279 Eier (261 - 299 Eier in Abhängigkeit von der Herkunft) und erreichte damit eine Legeleistung von 77 % bei einer täglichen Futteraufnahme von 124 g. Das Eigewicht lag bei 65 g. Die Hennen benötigten für die Produktion von 1 kg Eimasse 2,49 kg Futter. Die Tierverluste, die im Mittel der 6 geprüften Herkünfte bei 15 % lagen, wiesen zwischen den Herkünften eine breite Variation von 4,4 - 23,4 % auf.
Der Leistungsvergleich zeigte, dass die alternative Eiererzeugung insbesondere zu einem höheren Futteraufwand für die Eiproduktion führt.
Tab. 2.1:
Legeleistungsprüfung LZ Haus Düsse 2002/2004 (Geflügeljahrbuch 2008)
Legeperiode beginnt mit 21. Lebenswoche (141. Tag) – endet mit 504. Tag, Käfighaltung
Tab. 2.2:
Ergebnisse des 4. Bayerischen Herkunftsvergleiches von Legehybriden in Bodenhaltung- Prüfungsdurchgang 2003/2004 (DAMME, 2007)
Legeperiode beginnt mit 21. Lebenswoche (121. Tag) – endet mit 504. Tag, Bodenhaltung (Schnabel nicht behandelt), (hier 2 Phasenfütterung: 1. - 8. Monat, 9. – 13. Monat)