4 Leitfaden zu Impfungen im Junghennenbestand
(Dr. Dieter Schulze, Fachtierarzt für Geflügel)
4.4 Impfmethoden
4.4.1 Tränkwasserimpfungenn
4.4.1 Tränkwasserimpfungen
Die häufigste Verabreichungsart ist die zeitsparende und wenig personalintensive Impfung über das Tränkwasser. Grundsätzlich sollten die Impfungen vormittags durchgeführt werden.
Die Impfstoffwassermenge ist dabei so zu bemessen, dass der aufgelöste Impfstoff in 2- 2,5 Stunden gleichmäßig von der ganzen Herde aufgenommen wird.
Virusimpfstoffe, die länger als 3 Stunden im Wasser gelöst sind, haben keine Wirkung mehr, da Sie dann abgestorben sind.
Wichtig für den Impferfolg ist die Qualität des verwendeten Wassers. Am sichersten ist die Verwendung von Stadtwasser. Steht dieses für Impfungen nicht zur Verfügung, so muß dass verwendete Brunnenwasser Mindestanforderungen erfüllen, wie sie in nachfolgender Tabelle aufgeführt sind.
Orientierungswerte für Tränkwasser im Geflügelbereich
(Kamphues et al., BMELV, 2007)
l. Biologische Qualität |
- Freiheit von Salmonellen, Campylobacter und E. coli Bakterien
- Aerobe Gesamtkeimzahl (bebrütet bei 37°C über ca.18 Stunden): Kleiner 1.000 Kolonie bildende Einheiten (KBE/ml)
- Aerobe Gesamtkeimzahl (bebrütet bei 20°C über ca. 18 Stunden): Kleiner 10.000 Kolonie bildende Einheiten (KBE*/ml)
* = aus einer lebenden Bakterie bilden sich nach eintägiger Bebrütung
auf dem Nähragar jeweils eine sichtbare und zählbare Kolonie,
d. h. eine Kolonie bildende Einheit (KBE)
ll. Chemische und physiko-chemische Qualität |
Da die Brunnenwasserqualitäten sich mit der Zeit ändern können, ist es ratsam, mindestens 1xjährlich das Wasser bakteriologisch und auf chemische Parameter hin überprüfen zu lassen.
Dies ist preisgünstig auch in privaten akkreditierten Untersuchungslabors möglich (z.B. Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, http://www.lvl.de).
Um die Überlebensfähigkeit der Impfstoffe im Wasser zu erhöhen ist es außerdem ratsam Impfstoffstabilisatoren zuzusetzen. Diese Produkte werden von vielen Impfstoffherstellern mit angeboten (Aviblue®, Vacpac plus®, Nobilis blue®). Sie können zum einen für Impfstoffe schädliche Wasserinhaltsstoffe neutralisieren und zum anderen ist über die so erzeugte Blaufärbung des Impfwassers zu kontrollieren, ob an allen Tränken Impfstoffwasser ankommt.