4 Leitfaden zu Impfungen im Junghennenbestand
(Dr. Dieter Schulze, Fachtierarzt für Geflügel)
4.5 Impfstoffe in der Junghennenproduktion
4.5.2 Bakterielle Impfstoffe
4.5.2.4. Stallspezifische Impfungen: Coli, Pasteurellen, Rotlauf
4.5.2.4 Stallspezifische Impfungen gegen Coli, Pasteurellen, Rotlauf
In den letzten 10 Jahren werden in Hühnerhaltungen in Europa verstärkt sogenannte stallspezifische Impfungen gegen verschiedene bakterielle Krankheitserreger mit Erfolg eingesetzt.
Dabei werden aus verendeten Tieren des Legehennenbestandes die entsprechenden Bakterien isoliert, vermehrt, abgetötet und als Impfstoff aufbereitet.
Dieser Impfstoffcocktail, der aus mehreren Bakterientypen bestehen kann, wird zum Ende der Aufzucht den Junghennen per Nadel verabreicht.
So sind die Tiere bei Ankunft im Legehennenbetrieb spezifisch gegen die dort vorkommende Keimflora geschützt.
Es lassen sich so effektiv Verluste gegen die E.coli-bedingte Eileiterbauchfellentzündung ("Berufskrankheit der Legehennen"), Geflügelcholera ("Pasteurellose") und Rotlaufeinbrüche (bes. in Boden- Freiland- und Biolegehennenhaltung) begrenzen.
Insbesondere bei Biolegehennen kann auf diese Art der Vorbeuge nicht verzichtet werden, da erkrankte Tiere aufgrund der Bio-Bestimmungen nicht mit Antibiotika behandelt werden dürfen.