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Lohmann Tradition

Speziell für alternative Haltungssysteme sind die LOHMANN TRADITION Hennen entwickelt worden. Diese Tiere zeichnen sich schon zu Beginn der Legephase durch hohe Gewichte der gleichmäßig braunen Eier aus.

Lohmann LSL-Classic

Lohmann LSL Hennen sind in den meisten Märkten der Welt fest etabliert. Die Tiere sind sehr leistungsfähig. Die weißen Eier sind qualitativ sehr hochwertig und weisen eine hervorragende Schalenstabilität auf. Aufgrund ihres ruhigen Temperaments ist die Henne an alternative Haltungsformen gut angepasst.

Lohmann Brown-Classic

Als Braunleger empfiehlt sich die LOHMANN BROWN-Classic Henne. Die robusten Tiere sind in vielen Märkten der Welt zu Hause und zeigen eine sehr ergiebige Legeleistung an attraktiv braunen Eiern. Auch diese Henne ist für die alternative Haltung gut geeignet.

VTI-logo2 Legehennen (spezielle Empfehlungen)
  2.6 Auslaufmanagement (U. Knierim, Ch. Keppler, M. Staack, A. Moesta)


2.6 Auflaufmanagement


Um die potentiell positiven Auswirkungen eines Auslaufs auf das Wohlergehen der Hennen voll zu nutzen und negative Effekte, auch auf die Umwelt, zu begrenzen, sind eine Reihe von Managementmaßnahmen zu empfehlen.

So sollte zunächst das Ziel einer möglichst guten Auslaufnutzung bestehen, da diese das Risiko für Federpicken deutlich senkt. Außerdem erwartet sicherlich der Verbraucher, der Freiland- oder ökologische Eier kauft, dass die Hennen sich tatsächlich in nennenswertem Umfang außerhalb des Stallgebäudes aufgehalten haben. Wesentliche Faktoren, die die Auslaufnutzung beeinflussen, sind die Gruppengröße, das Angebot von Schutz und verschiedenen Reizen im Freiland sowie die Vorerfahrung der Hennen aus der Aufzucht.

Der wohl am stärksten wirksame Faktor ist die Gruppengröße. Je größer die Gruppe, umso geringer ist die Auslaufnutzung. Allerdings weisen die Anteile der Hennen, die sich durchschnittlich über einen Tag hinweg im Auslauf aufhalten, zwischen den Untersuchungen große Streuungen auf, was darauf hinweist, dass es auch noch andere wichtige Einflussfaktoren gibt. Bei der Interpretation der Zahlen zur Auslaufnutzung ist zu berücksichtigen, dass die Hennen normalerweise sehr häufig zwischen Stall und Auslauf hin- und herwechseln und die Aufenthaltsintervalle im Auslauf meist jeweils nur 15 bis 30 Minuten dauern. Darüber hinaus gibt es Zeiten, zu denen grundsätzlich nur wenige Hennen im Auslauf anzutreffen sind, so nach Störungen oder bei starkem Sonnenschein. Somit reflektieren die Durchschnittsanteile Hennen im Auslauf nicht den Anteil der Hennen, die überhaupt den Auslauf benutzen. Der niedrigste berichtete durchschnittliche Anteil Legehennen im Auslauf liegt bei 4,0 % in einer Herde mit 16.000 Hennen, der höchste bei 42,1 % in zwei Herden mit jeweils 490 Hennen. Eine Unterteilung großer Herden in kleinere Gruppen kann also eine sinnvolle Maßnahme sein, um die Auslaufnutzung zu steigern. Hinsichtlich der Wirksamkeit des Angebots von Deckung und Reizen im Auslauf führten die bislang durchgeführten experimentellen Untersuchungen nicht zu überzeugenden Ergebnissen. Allerdings wurde in einer epidemiologischen Untersuchung an 100 Herden gefunden, dass solche Ausläufe besser genutzt wurden, die über mehr natürliche Vegetation wie Bäume oder Sträucher verfügten. Eine zusätzliche Stimulierung zur Nutzung des Freilands kann durch Hähne erfolgen, da Hähne generell das Freiland besser nutzen als Hennen und sie durch ihre Wachsamkeit einen Schutz für die Hennen darstellen und das Furchtniveau bei den Hennen senken.
Ein weiterer sehr bedeutender Einflussfaktor ist wiederum die Vorerfahrung der Hennen aus der Aufzucht. So zeigten GRIGOR et al. (1995), dass Junghennen, die bereits ab der 12. bis 20. Lebenswoche regelmäßigen Zugang zum Freiland hatten, später eine größere Bereitschaft zum Betreten des Freilands zeigten und weniger furchtsam waren, nachgewiesen in Tests der tonischen Immobilität. Ein wichtiger Grund für Furcht das Freiland zu betreten, sind vermutlich die grundsätzlich anderen Lichtverhältnisse im Freiland gegenüber dem Stall. Insofern können auch die Beleuchtungsverhältnisse in der Aufzucht eine Rolle spielen, die häufig extrem niedrig sind und somit eine Gewöhnung an die Bedingungen des Freilands vermutlich erschweren.
Zusätzlich wurden in einigen Untersuchungen Herkunftsunterschiede in der Nutzungsbereitschaft des Freilands gefunden, in anderen nicht, je nach untersuchten Herkünften und möglicherweise weiteren Rahmenbedingungen.
Wird eine gute Freilandnutzung erreicht, stellen sich damit allerdings weitere Probleme, die vor allem mit der ungleichmäßigen Nutzung der Freilandausläufe durch die Hennen zusammen hängen. Legehennen halten sich bevorzugt in Stallnähe auf. Aufgrund der hohen Frequentierung des stallnahen Bereichs zerstören sie durch Laufen, Scharren, Sandbaden und Picken die Grasnarbe innerhalb kurzer Zeit. Der Verlust der Vegetationsdecke erhöht zum einen die Gefahr der Bodenerosion, zum anderen können die über den Hennenkot eingetragenen Nährstoffe nicht mehr von den Pflanzen aufgenommen werden. Dies fördert die Akkumulation im Boden und die Auswaschungsgefahr weiter. Neben dem Eintrag von Stickstoffverbindungen kann auch die Nährstoffsituation bezüglich Phosphor problematisch sein. Dieser akkumuliert ebenfalls besonders im stallnahen Bereich, wobei in diesem Fall aufgrund der stärkeren Sorption des Nährstoffs, besonders in tonigen und humusreichen Böden, der Oberflächenabfluss in Verbindung mit Bodenerosion eine größere Rolle spielt als die Auswaschung. Auch bezüglich Kalium können Probleme entstehen. Eine Reihe von Maßnahmen werden empfohlen, um die Umweltrisiken zu mindern: Auf eine „Verdünnung“ des Koteintrags zielen genügend große Flächen in Hühnerlaufweite. Auch eine bessere Verteilung der Tiere mindert die punktförmig hohen Einträge. Dies kann erreicht werden durch die Anordnung der Ausgänge in den Auslauf über eine möglichst große Breite des Stalles sowie eine gute Strukturierung der Fläche mit Bäumen, Sträuchern, mobilen Unterständen und Sandbädern. Der Koteintrag in den Boden im stallnahen Bereich kann auch durch Befestigung des Bereichs vor den Auslaufklappen, z. B. in Form einer Kotwanne, oder Bedeckung zum Beispiel mit Holzhackschnitzeln, die regelmäßig ausgewechselt werden, vermindert werden. Die Effektivität der Holzhackschnitzel wird allerdings von MENKE und PAFFRATH (1996) nicht bestätigt. Größere Wirkungen können dadurch erreicht werden, dass die Flächen bewachsen bleiben, zum Beispiel durch den Einsatz von Rasenschutzgittern sowie Nachsaat, und die Nährstoffe durch besonders nährstoffzehrende Pflanzen aufgenommen werden, möglicherweise verbunden mit einer Schnittnutzung zur Nährstoffabfuhr. Allerdings wurde das Potential solcher pflanzenbaulichen Maßnahmen zum Schutze des Bodens und der Gewässer sowie die Realisierbarkeit auf unterschiedlichen Betrieben in standortgebundenen, langfristig genutzten Hennenausläufen bisher nicht untersucht. Auch Wechselausläufe sind vor diesem Hintergrund zu empfehlen, weil ein wiederholter Pflanzenaufwuchs möglich ist. Eine geschlossene Vegetationsdecke verringert gleichzeitig das Risiko der Erosion sowie Abschwemmung und Auswaschung der Nährstoffe. Dieser Gefahr soll auch durch möglichst ebene Auslaufflächen und eine ausreichende Entfernung zu Gewässern Rechnung getragen werden. Verschiedene Untersuchungen griffen des Weiteren die Möglichkeit der Nutzung teilmobiler oder vollmobiler Hühnerställe auf, mit denen ein Wechsel der Weideflächen noch besser möglich ist und die Legehennenhaltung sogar in die Fruchtfolge integriert werden könnte
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Besondere Managementanstrengungen sind auch nötig, um dem grundsätzlichen Risiko einer höheren Parasitenexposition im Freiland zu begegnen. Tatsächlich werden regelmäßig mehr Wurmeier und Kokzidienoozysten im Kot von Freilandhennen gefunden als im Kot von Bodenhaltungshennen. Dies allein stellt nicht notwendigerweise ein Problem dar, so lange die Befallszahlen gering sind. Im Gegenteil kann aufgrund eines niedrigen Befalls eine natürliche Immunität gegenüber einer Reihe dieser Parasiten ausgebildet werden. Allerdings bedeutet es ein erhöhtes Risiko, dass es bei ungünstigen Umweltbedingungen zu einer starken Vermehrung der Parasiten und damit zu klinischen Erkrankungen kommen könnte. Außerdem können einige Parasiten als Vektoren für weitere Krankheitserreger agieren, so Heterakis gallinarum für Histomonia meleagridis oder Ascaridia galli für Salmonellen. Daher sind zweierlei Maßnahmen wichtig:

  • zum einen ist das Management insgesamt so zu optimieren, dass die Tiere über eine gute Immunität verfügen und keinen zusätzlichen Belastungen ausgesetzt sind,
  • zum anderen sollte der Parasitendruck gesenkt werden durch Rotation der Ausläufe und Hygienemaßnahmen wie Auswechseln des Bodens  oder einer Streuschicht im unmittelbaren Stallbereich  oder Kalkung der Flächen.

Bei der Planung der Flächenrotation sollte allerdings bedacht werden, dass lange Ruhezeiten von mindestens einem Jahr als sinnvoll angesehen werden, um den Parasitendruck spürbar zu senken.

Eine abgesicherte Bewertung verschiedener Managementmaßnahmen zur wirkungsvollen Gesunderhaltung der Bestände unter dem Aspekt der Parasitenbelastung steht allerdings noch aus. Hier besteht noch großer Forschungsbedarf (vgl. 6. Kapitel).

knierim