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Lohmann Tradition

Speziell für alternative Haltungssysteme sind die LOHMANN TRADITION Hennen entwickelt worden. Diese Tiere zeichnen sich schon zu Beginn der Legephase durch hohe Gewichte der gleichmäßig braunen Eier aus.

Lohmann LSL-Classic

Lohmann LSL Hennen sind in den meisten Märkten der Welt fest etabliert. Die Tiere sind sehr leistungsfähig. Die weißen Eier sind qualitativ sehr hochwertig und weisen eine hervorragende Schalenstabilität auf. Aufgrund ihres ruhigen Temperaments ist die Henne an alternative Haltungsformen gut angepasst.

Lohmann Brown-Classic

Als Braunleger empfiehlt sich die LOHMANN BROWN-Classic Henne. Die robusten Tiere sind in vielen Märkten der Welt zu Hause und zeigen eine sehr ergiebige Legeleistung an attraktiv braunen Eiern. Auch diese Henne ist für die alternative Haltung gut geeignet.

VTI-logo2 Physiologie der Eibildung und Aufbau des Eies (W. Brade)
  2.1 Der Eierstock (Ovar)


2.1 Der Eierstock (Ovar)


Das im Eierstock vorhandene Ei (= Ovum) und seine begrenzende Membran nennt man Follikel.
Während der Embryonalentwicklung enthält der Eierstock (Ovar) einige Millionen Oocyten, die schon in einer sehr frühen Phase der Embryogenese angelegt werden.
Mehr als 90 % der Follikel, die zum Zeitpunkt des Schlupfes im unreifen Kükenovar vorhanden sind, werden wieder zurückgebildet (vgl. GERSTBERGER und BARTH, 2005). Festzuhalten bleibt somit, dass nur sehr wenige, der bereits im unreifen Kükenovar angelegten Follikel
(= Primordialfollikel) während der Geschlechtsreife zu präovulatorischen Follikeln heranwachsen und ovulieren.
Bei Legehennen gelangt meist nur der linksseitige (der beiden embryonal angelegten Eierstöcke) zur vollen, funktionsfähigen Ausbildung.
Die in Tabelle 2.1 genannten Zahlen dokumentieren, welche enorme Größenzunahme die Legeorgane vom Eintagsküken bis zum legereifen Huhn erfahren.
Das Ovar bildet – mit Erreichen der Geschlechtsreife – megalitherische¹ Eier; die, wenn sie voll entwickelt sind, einen Durchmesser von bis zu 40 mm erreichen können.

Form und Grösse des Ovars

Abb. 2.1: Form und Größe des Ovars; A.: im Ruhezustand; B.: in Tätigkeit (Quelle: MEHNER u. RAUCH,1968)

Im Rahmen der Regulation der Follikulogenese bestimmen zwei wichtige Vorgänge über die Lebensfähigkeit eines Follikels:

  1. die Selektion eines Follikels für die weitere präovulatorische Wachstumsphase mit nachfolgender Einleitung der Ovulation,
  2. die Atresie eines Follikels, d. h. dessen Rückbildung und Resorption (= programmierter Zelltod, Apoptose).

Die präovulatorischen Follikel lassen sich wiederum - entsprechend dem Zeitpunkt der Ovulation - in eine Rangordnung (Hierarchie) gliedern, wobei der größte Follikel als F1- Follikel, die nächst kleineren als F2-, F3-Follikel usw. bezeichnet werden. Der jeweils größte präovulatorische Follikel (F1) ovuliert, und nachfolgend wächst der F2-Follikel zum F1- Follikel heran
(vgl. GERSTBERGER und BARTH, 2005 bzw. Abb. 2.2):

Tab. 2.1 : Maße und Gewichte von Eileiter und Eierstock in verschiedenem Alter
                und in verschiedenen Phasen der Legetätigkeit

masse-und-gewicht
Quelle: MEHNER u. RAUCH, 1958 (gekürzt)


Hierarchie des Follikel eines Vogelovars

Abb. 2.2: Die Hierarchie der Follikel eines Vogelovars stellt die Kontinuität reifer Follikel an aufeinander folgenden Tagen sicher.

Wie am Beispiel der Henne gezeigt, wachsen die Follikel über einen Zeitraum von 2-3 Wochen bis zur Ovulation heran. Von den für die langsame Wachstumsphase selektierten, prähierarchischen Follikeln unterliegen die meisten der Atresie. Nur wenige der 6-8 mm großen, prähierarchischen Follikel werden für die weitere Differenzierung zu reifen, präovulatorischen Follikeln selektiert (Quelle: GERSTBERGER und BARTH, 2005).

Jedes Follikel ist durch einen schmalen Stiel am Ovar befestigt. Nach vollendeter Reifung des F1-Follikels reißt die Follikelwand am Stigma (= ’Sprungnarbe’) auf, und es kommt zur Ovulation.

Eierstocksei

Abb. 2.3: Eierstocksei, zu vollen Größe herangereift. A.: Draufsicht. B.: Querschnitt

  1. Stielchen, die Verbindung zwischen Ei und Eierstock.
  2. Sprungnarbe (= Stigma), ein von Blutgefäßen freier Bezirk, wo der Follikel zur Zeit der Ovulation platzt.
  3. Follikel mit Blutgefäßen.
  4. Dottermembran.
  5. Keimscheibe.
  6. Abwechselnde Schichten von gelbem und weißem Dotter (Quelle: ROMANOFF u.ROMANOFF ; zit. in: MEHNER u. RAUCH,1958, S.368)

Nach der Ovulation verlässt das Ovum den Eierstock, umhüllt von der perivitellinen Membran. Der vom Ovum befreite, postovulatorische Follikel, der am Ovar verbleibt, enthält noch alle Zellschichten (Granulosazellen, Thecazellen), die bereits in der präovulatorischen Phase vorhanden war, und degeneriert bei der Legehenne wiederum innerhalb von ca. 24 Stunden unmittelbar nach der Ovulation.

¹ litherisch hier im Sinne von: unabhägig, ungebunden


brade