4 Eiprodukte; aktuelle Trends in der Verarbeitung und Verwendung (W. Ternes)
4.6 Eischalen
4.6 Eischalen
Eischalen verursachen der Eiproduktenindustrie in der Regel nur Kosten.
Zwar verarbeitet die Zementindustrie Eischalen für die Zementproduktion als Calciumquelle, aber dies ist bei weitem nur ein geringer Absatzmarkt.
In einem Eiproduktenwerk fallen im Durchschnitt pro Tag 5 Tonnen Eischalen und 3 Tonnen Höcker (Pappe zur Verpackung der Eier) an.
GODTHAAB (2008) stellte ein Konzept vor, gebrannten Kalk aus Eierschalen zu erzeugen, wobei die Energiekosten weitgehend von den Höckern gedeckt sind. Der so hergestellte Kalk hat eine hohe Reinheit und könnte als Handelschemikalie verkauft werden.
Ein weiterer Ansatz der patentiert ist (WO 98/41326, PCT/US98/05315) geht von der Isolation der Eierschalenmembranproteine aus.
Mit diesem Verfahren wird Collagen Typ I und das ungewöhnliche Collagen Typ 10 gewonnen. Besonders im pharmazeutischen Bereich wird für dieses Collagen ein hoher Preis von 1.000 US-Dollar pro g erzielt.
Dieses an sich interessante Verfahren hat bisher keine große Anwendung gefunden. Ein Problem dürfte sein, dass dieser Preis bei kommerzieller Isolierung nicht zu erzielen ist.